Preise und Antipreise

PHYSIKNOBELPREIS 2016

Physiknobelpreis für „schöne“ Quantenforschung

Der Physiknobelpreis geht heuer an drei Briten: Die eine Hälfte erhält David Thouless, die andere Hälfte geht an Duncan Haldane und Michael Kosterlitz. Sie werden für ihre Forschungen über exotische Materiezustände der Quantenwelt ausgezeichnet.
[mehr: www.orf.at, 04.10.2016]

 

 

DAS GOLDENE BRETT 2016

Der größte Blödsinn des Jahres

Was war der größte antiwissenschaftliche Unfug des Jahres? Am 11. Oktober wird in der Wiener Urania, bzw. im Uebel&Gefährlich in Hamburg wieder das „Goldene Brett“ verliehen. […] Die große Ehre, in die Endauswahl für das Goldene Brett 2016 gekommen zu sein, teilen sich drei Nominierte, die in letzter Zeit schon oft in den Medien vorgekommen sind: Roland Düringer, Ryke Geerd Hamer und das Krebszentrum Brüggen-Bracht haben es in die engere Auswahl geschafft – aus sehr unterschiedlichen Gründen.

[…] Roland Düringer wirkt auf den ersten Blick nicht unbedingt wie der typische Kandidat für das Goldene Brett: Er verspricht keine Wunderheilungen, er verkauft keine esoterischen Zaubergeräte, er kommuniziert nicht mit Außerirdischen. In Fernsehsendungen und Videoblogs präsentiert er sich gerne als Wutbürger und Anti-Establishment-Guru, dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Bedenklich wird es aber, wenn er dabei seltsame Verschwörungstheorien verbreitet – Impfungen könnten gefährlich sein, der Pharmaindustrie sei nicht zu trauen, und die Sache mit den Chemtrails sei auch irgendwie dubios. Esoteriker wie Rüdiger Dahlke werden in seiner Fernsehshow unkritisch als ernstzunehmende Querdenker präsentiert. Düringer begann als Kabarettist, nun ist es vielleicht Zeit, ihn selbst zum Thema von Satire zu machen. Ein Satire-Preis für einen Satiriker – das wäre doch eigentlich mal originell.

Aus einem ganz anderen Bereich der Schwurbelei kommen die beiden anderen Finalisten: An Ryke Geerd Hamer ist leider überhaupt nichts lustig. Hamer ist ehemaliger Arzt, irgendwann ist er auf die dunkle Seite übergelaufen und hat sich die „Germanische Neue Medizin“ ausgedacht. Krebs hält er für ein seelisches Problem, wissenschaftliche Behandlungsmethoden wie Chemotherapie oder die chirurgische Entfernung von Tumoren lehnt er ab. Es gab immer wieder Todesfälle, weil Krebspatienten gemäß Hamers Theorie eine echte Behandlung ablehnten. Auch Nominierung Nummer drei hat mit alternativer Krebstherapie zu tun: Das Krebszentrum Brüggen-Bracht, gegen das momentan ermittelt wird, auch dort wurden wissenschaftlich fragwürdige Tumorbehandlungen angeboten…
[mehr: https://futurezone.at, 04.10.2016]