Klima vs. Wetter

Bittere Kälte mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad haben am Donnerstag Kanada und weite Teile der USA im Griff gehalten. Am Morgen fielen die Temperaturen in Geraldton in der kanadischen Provinz Ontario auf minus 40 Grad. Nach Angaben von Meteorologen war es zuletzt 1993 ähnlich kalt in Ontario und Quebec. […] Präsident Donald Trump hat sich angesichts eines massiven Kälteeinbruchs in weiten Teilen der USA über die globale Erwärmung lustig gemacht. „Im Osten könnt es der kälteste Silvesterabend werden, der jemals registriert wurde. Vielleicht könnten wir ein bisschen von dem guten alten Treibhauseffekt gebrauchen, vor dem sich unser Land – anders als andere Länder – mit Zahlungen von Billionen von Dollar hatte schützen wollen. Zieht euch schön warm an!““, schrieb der Republikaner am Donnerstag auf Twitter und ignorierte wie viele Klimawandelleugner einmal mehr den Unterschied zwischen Klima und Wetter.*

Klima
Das Klima beschreibt den Zustand des Klimasystems über lange Zeiträume von Jahrzehnten bis hin zu erdgeschichtlichen Zeitskalen. Das Klimasystem besteht aus verschiedenen Komponenten (Atmosphäre, Hydrosphäre, Lithosphäre, Biosphäre, Kryosphäre). Zwischen ihnen besteht ein stetiger Austausch von Energie und Masse über bestimmte Flüsse (Strahlung, Wind, Verdunstung, Niederschlag, Meeresströmungen, chemische Umwandlungen usw.), die ein energetisches Gleichgewicht der Subsysteme anstreben. Diese Phänomene werden durch den Energiefluss von der Sonne sowie die ungleiche Verteilung dieser Strahlungsenergie auf der Erde gesteuert.**

Wetter
Das Wetter spielt sich auf wesentlich kürzeren Zeitskalen als das Klima ab, von Stunden bis Wochen. Der über mehrere Tage bis zu einer Jahreszeit vorherrschende Wettercharakter wird auch Witterung genannt. Das Wetter trägt neben anderen Prozessen wie z.B. ozeanischen Strömungen zum großräumigen Energieaustausch bei. Es wird von kurzfristigen Phänomenen, z.B. von Tiefdruckgebieten, Konvektion oder Niederschlag, bestimmt. Wetter als aktueller Zustand der Atmosphäre kann von jedem persönlich unmittelbar erlebt werden. Im Gegensatz dazu sind beim Klima die Zeiträume zu lang. An die Stelle des Erlebens tritt, oft noch stärker von Subjektivität geprägt.**

Ist der Treibhauseffekt „böse“?
Nein! Der natürliche Treibhauseffekt sorgt dafür, dass die durchschnittliche Temperatur auf der Erdoberfläche bei +15 °C statt bei -18 °C liegt. Da das Klima ein sehr komplexes System (Rückkopplungseffekte…) darstellt, stellt sich jedoch die Frage, welche Konsequenzen der anthropogene Beitrag (der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt) haben wird…

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*https://derstandard.at/2000071171708/Kaelte-in-den-USA-Trump-macht-sich-ueber-globale-Erwaermung [02.01.18-23:41]
**https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/klimaforschung/wetter-und-klima [02.01.18-23:54]